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Edeldestillate - einst und heute

​Einst wurden Obstbrände (Schnaps, Kräuter, Obstler usw.)  aus dem Trester der vergorenen Mostherstellung verwendet. Also ein Abfallprodukt zur Weiterverwertung für möglichst viel Schnaps. Die Fuselöle im damaligen Obstbrand überdeckte man mit dem Zusatz von Kräutern und Zucker. Heute hat das Obst- und Fruchtbrennen eine 180°-Wendung vorgenommen. Die Früchte werden in einem bestimmten Reifegrad geerntet und sofort zur Vergärung eingemaischt. Somit ist das Rohmaterial extrem frisch und das Auspressen des Saftes als Produktionsschritt fällt weg.

 

Beim Obstbrand ist es vorgeschrieben, die verwendeten Früchte in absteigender Reihenfolge (nach der verwendeten Menge) auf dem Etikett aufzuführen, z. B. „Obstwasser aus Äpfeln und Birnen“. Hingegen wird ein Kirschbrand ausschliesslich aus Kirschen destilliert. Es dürfen keine weiteren Früchte zugesetzt werden. Dasselbe ist auch für den Williamsbrand Vorschrift.

 

Die Qualität eines Obstbrandes hängt wesentlich von der Qualität der zur Herstellung verwendeten Früchte ab. Die Früchte müssen die optimale Brennreife (nicht Genussreife) erreicht haben, damit ein ausgeprägtes und sortentypisches Aroma erreicht werden kann. Dass dabei - bei den Früchten sowie in der Brennerei - oberste Sauberkeit angesagt ist, versteht sich von selbst.

 

Beeren sind zuckerarm, haben aber viel Aroma. Damit die Aromatik entnommen werden kann, werden die Beeren in neutralem  hochprozentigen Alkohol eingelegt. So erhält man einen Himbeer-, Brombeer- und Schlehengeist. Es werden aber auch Beerenbrände für Liebhaber mit 100%tigem Fruchtanteil erzeugt, die hervorragend, rar und teuer sind.

 

Die Fruchtdestillate werden zur Reifung für klare Brände in Glasballons gelagert oder sie verbringen einige Zeit in Eichenholzfässern, um eine zusätzliche Aromavielfalt zu erreichen. Sie erhalten durch den Holz- und Sauerstoffkontakt eine  goldgelbe Farbe. 

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